Und plötzlich vorbei ist der Hochsommer 2024.

Der Hamster beendet langsam die Füllung seiner Wintervorratskammer mit leckeren Körnern und schließt seinen Bau. Sollte es wieder warm werden, könnte sich die Winterruhe bis in den November verzögern.

Die Natur zeigt nun ihre letzten Blüten im Altweibersommer. Eine davon ist die rosa bis weiße Herbstzeitlose. Ihre wunderschönen, krokusartigen Blüten sind zwar eine Augenweide, aber sehr giftig für viele Weidetiere und deshalb bei Weidetierhaltern wenig beliebt.

Ganz anders verhält es sich bei den Enzianen. Der Deutsche Enzian und der Gefranste Enzian blühen in tiefem Blau bis Violett. Diese Enziane wachsen auf Flachlandmähwiesen, in Streuobstwiesen, an Wegrändern und sogar auf Steppenheiden, wie der Höhfeldplatte bei Thüngersheim. Obwohl sie nicht giftig sind, sind sie sehr bitter und werden daher von den meisten Tieren gemieden – außer von Schnecken.

Sobald diese "Endsommerjuwelen" verblüht sind, heißt es warten: Die neue Blütensaison beginnt erst im Januar mit Schneeglöckchen, Seidelbast und stinkendem Nieswurz.

Auch das Wildobst hat jetzt seine Vollreife erreicht, darunter auch unsere heimische Mehlbeere.

Die Apfelernte startet ebenfalls. Am Bodensee und in Niederbayern gibt es Äpfel in Hülle und Fülle, während die Ernte bei uns eher bescheiden ausfällt. Manche Erzeuger schätzen ihren Ertrag auf nur 10% einer durchschnittlichen Ernte. Grund dafür sind der Spätfrost im Frühjahr 2024 und die Schorfkrankheit, die viele Äpfel geschädigt und frühzeitig vom Baum fallen ließ. Auch bei den Birnen zeigt vor allem der Spätfrost seine Wirkung mit geringen Erträgen. Hoffen wir, dass das nächste Jahr besser wird.

Lassen wir uns also von den Blüten der Herbstzeitlosen und Enziane verzaubern – dazu ein frischer Apfel und ein Blick in den blauen Himmel durchs Apfelbaumgeäst.


Alle Fotos stammen von Niels Kölbl und Almut Kellermann - vielen Dank dafür!
(Weiterverwendung nur auf Anfrage)

 

 

 

 

 



















Sehr seltener Apfelbaumstachelbart (Sarcodontia crocea) in Margetshöchheim gefunden.

Der Apfelbaumstachelbart, auch bekannt als Krustenförmiger oder Gelber Stachelbart, ist anfangs gelblich bis leuchtend schwefelgelb und verfärbt sich im Verlauf seiner Entwicklung rötlich. Dieser Pilz ist ein Schwächeparasit und Folgezersetzer an alten, stehenden Laubbäumen, wobei er bevorzugt auf Apfelbäumen (Malus-Sorten) wächst.

Er ist charakteristisch für naturbelassene Streuobstwiesen und ähnliche Lebensräume, insbesondere in wärmebegünstigten Lagen.

Der Fortbestand dieser Art hängt stark vom Erhalt solcher Habitate ab, in denen Obstbäume zahlreich sind und einen natürlichen Alterungsprozess durchlaufen können, wie beispielsweise in Margetshöchheim.

Der Apfelbaumstachelbart ist vom Sommer bis in den Herbst hinein zu sehen. Sein oft sehr intensiver, pilzig-chemischer Geruch verrät seine Anwesenheit.

Alle Fotos stammen von Niels Kölbl - vielen Dank dafür!
(Weiterverwendung nur auf Anfrage)

 

 



















Der Landschaftspflegeverband

Wir pflegen und gestalten – mit Gleichgesinnten vor Ort – unsere Landschaft für Mensch und Natur.

Natur- und Landschaftspflege

Kernaufgabe unseres gemeinnützigen Verbandes ist die Pflege der mainfränkischen Kulturlandschaft, die wir nachhaltig schützen und erhalten möchten.

Dazu gehören Maßnahmen wie Feldgehölz-, Hecken- und Saumpflege, Erhaltung lichter Waldränder oder Offenhaltung von Trockenstandorten …

Mit dem Wandel der Politik kommen stets neue Aufgaben hinzu, wie tiergerechte Beweidung oder Information der Öffentlichkeit durch Veranstaltungen und Führungen.


Unser Team (auf dem Foto von links nach rechts)

  • Simone Heim (Geschäftsführerin)
  • Heiko Lanig
  • Christiane Brandt
  • Niels Kölbl

 

LPV intern

Der LPV wurde 1999 gegründet. Die Satzung des Vereins wurde 2024 angepasst und bei der Mitgliederversammlung im März verabschiedet.

 

Satzung 2024
Beitragsordnung 2024

Vorstand

Unsere neunköpfige Vorstandschaft setzt sich aus je drei Vertretern der Kommunalpolitik, des Naturschutzes und der Landwirtschaft zusammen. Diese Drittelparität ist ein wesentliches Merkmal aller Landschaftspflegeverbände und gewährleistet einen Interessensausgleich zwischen den drei Gruppen.

Das neue Vorstandsgremium wurde am 6. Mai 2024 für 5 Jahre im Rahmen unserer Mitgliedversammlung gewählt.

Vorsitz
Vorsitzender Landrat Thomas Eberth
Stellvertretender 1. Vorsitzender Michael Stolzenberger (BBV)
Stellvertretender 2. Vorsitzender Marc Sitkewitz (LBV)

Vertreter der Kommunen
Bürgermeister Waldemar Brohm (Margetshöchheim)
Kreisrat Hans Fiederling

Vertreter der Landwirtschaft
Werner Kuhn
Jochen Deppisch

Vertreter der Naturschutzverbände
Hubert Marquart (LBV)
Ulrike Kämmerer (BJV)

Kommunikation und Beratung

Wie alle Landschaftspflegeverbände sind auch wir ein Zusammenschluss aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Kommunalpolitik. Sie finden uns  im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg.

Nicht nur viele Gemeinden, auch Einzelpersonen und Verbände sind Mitglieder und helfen uns bei unseren Vorhaben.

Vor allem Gemeinden, Behörden und Landwirte nehmen unseren kompetenten Beratungsservice gerne in Anspruch und setzen zusammen mit dem Landschafts-
pflegeverband innovative Ideen in zahlreichen Projekten um.

Wir stehen für konstruktiven Austausch mit Behörden, Kommunalpolitik, Öffentlichkeit und Medien: langfristig, sachverständig und lösungsorientiert. 

Naturschutz durch Landwirte

Wo immer möglich beauftragen wir ortsansässige Landwirte mit den Landschaftspflegearbeiten. Viele Landwirte, die mit uns zusammen arbeiten, konnten sich dadurch für ihren Betrieb ein zusätzliches Standbein schaffen. Damit können sie Einkommensschwankungen infolge schlechter Preise für landwirtschaftliche Produkte besser abfedern.

Wegen Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind wir vom Finanzamt Würzburg als gemeinnützig anerkannt.

Mitglieder

Unsere Mitglieder kommen aus den Bereichen Landwirtschaft, Kommunen und Naturschutz.

Viele Landwirte unterstützen den LPV durch aktiven Einsatz in der Landschaftspflege und bleiben auch nach Beendigung ihrer Pflegetätigkeiten unserem Verein als Mitglieder treu.

Von 52 Gemeinden im Landkreis nutzen derzeit 36 Mitgliedsgemeinden unser Angebot bei Beratung und praktischer Durchführung von Landschaftspflegearbeiten.

Nicht zuletzt helfen uns auch viele Privatpersonen und Naturschutzverbände durch ihre Mitgliedschaft die Idee der Landschaftspflegeverbände in der Praxis umzusetzen.

Sie können unsere Arbeit durch eine gemeinnützige Spende einfach und direkt unterstützen. Oder werden sie einfach Mitglied im Landschaftspflegeverband und arbeiten sie mit uns zusammen für den Erhalt unserer Kulturlandschaft.

Unsere Ziele

Der Landschaftspflegeverband hilft bei der Nutzung und Pflege für eine abwechselungsreiche Landschaft. Dadurch sichert er die Existenz vieler Tier- und Pflanzenarten und erhöht damit die biologische Vielfalt.

Die mainfränkische Landschaft aus Äckern, Weiden, Wiesen, Weinbergen, Streuobst, Hecken und Wäldern ist eine Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten durch die Bewirtschaftung des Menschen geprägt wurde. Eine unterschiedliche und kleinteilige Landnutzung brachte eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielfältigen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere hervor. Eine enorme biologische Vielfalt war noch vor 100 Jahren durch die landwirtschaftliche Nutzung überall zu finden. Heute ist diese Strukturvielfalt nur noch kleinflächig erhalten wie z.B. am Trockenhang bei Burgerroth und Kleinochsenfurt oder die Streuobstwiesenbereiche um Margetshöchheim und Erlabrunn.

In der Landwirtschaft generell und auch im Landkreis Würzburg hat es mit der Industralisierung der Landwirtschaft (Beginn etwa vor 200 Jahren) tiefgreifende Veränderungen gegeben und eine Landschaftsentwicklung wird auch künftig stattfinden. Viele Lebensräume sind heute durch Nutzungsaufgabe gefährdet, da sich eine Bewirtschaftung nicht mehr lohnt. Ohne Nutzung oder Pflege fallen diese Flächen brach und entwickeln sich langfristig zu Wald. Bunte Wiesen mit Hecken, Weinberge mit Trockenmauern und blühende Obstbäume verschwinden aus unserer Landschaft.

Gleichzeitig wird die Agrarlandschaft intensiver, großflächiger und mit immer weniger Kulturen genutzt. Dadurch können Tierarten der Feldflur wie Hase, Hamster und Lerche kaum noch überleben.

Deshalb setzt sich der Landschaftspflegeverband für die naturschutzgerechte und zukunftsfähige Pflege dieser Lebensräume ein. Er übernimmt dabei auch Aufträge von Gemeinden und Naturschutzbehörden zur Durchführung von Landschaftspflegearbeiten. Gleichzeitig werden durch die enge Zusammenarbeit des Verbandes mit den Landwirten Verbesserungen in der Agrarlandschaft geschaffen, die der Verpflichtung zur Erhaltung einer artenreichen Kulturlandschaft entgegenkommen.

Veranstaltungen

Begleiten Sie uns auf interessante Wanderungen und Naturentdeckungen oder buchen Sie praktische Kurse wie z.B. im Juli unseren "Sensenkurs - Mähen und Dengeln für den Hausgebrauch".

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Artenschutz

Aus der Natur- und Landschaftspflege entwickelte sich ein spezieller Schutz von ökologischen Nischen.

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Lebensräume

Hier stellen wir ihnen unterschiedliche Lebensräume und unsere Biotop-Pflege in der Region Würzburg vor.

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Beweidung

Im Naturschutz gilt die Beweidung auch heute noch als wichtigste Nutzungs- und zugleich Pflegeform.

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Streuobst

Durch Rekultivierung von brachen Obstbaumflächen und Neupflanzungen, erhalten und erneuern wir den »Lebensraum Streuobstwiese« .

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Biodiversität

Der Begriff Biodiversität bedeutet übersetzt „die Vielfalt des Lebens“ – der Lebensräume, der Pflanzen und der Tiere.

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Der Verband
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