Umweltpreis 2025

Feldhamsterschutz wird fortgesetzt

Gute Nachrichten für fränkische Hamster!

Seit vielen Monaten herrschte Stillstand bei den lang etablierten Maßnahmen des Feldhamsterhilfsprogramms (FHP), da keine Fördermittel zur Verfügung standen für einjährige Maßnahmen (Ernteverzichtsstreifen, Hoher Ährenschnitt) oder neue mehrjährige Maßnahmen (Hamster-Insel). Darüber haben wir in unserem Artikel „Feldhamster in Gefahr“ berichtet.

Kurzfristig konnte nun die Regierung von Unterfranken nach Freigabe des Umweltministeriums für Ernteverzichtsstreifen 2025 Gelder bereitstellen.
Dafür bleiben in Getreidefeldern ein oder mehrere Streifen mit bis zu 12 Meter Breite nach der Getreideernte stehen – hier findet der Feldhamster bis zum Herbst Nahrung und Deckung. Diese Streifen sind ein sehr wichtiges Instrument im Feldhamsterschutz. Neben dem direkten Schutz für den Feldhamster funktionieren die Streifen auch als Verbindungselement zu und zwischen den Hamster-Inseln, die mit ihren 3 Streifen aus Getreide, Luzerne und Blühmischung ganzjährig gute Bedingungen für den Feldhamster bieten. Mit den positiven (Wechsel) Wirkungen dieser ein- und mehrjährigen Schutzmaßnahmen gelingt es dem Feldhamster, vital zu bleiben und seine Überlebensfähigkeit zu verbessern.

Der Landschaftspflegeverband Würzburg agiert als Berater für die Landwirte, die ihre (Acker)flächen hamsterfreundlich bewirtschaften. Seit vielen Jahren besteht eine enge und gute Zusammenarbeit zwischem dem LPV und den Landwirten. Wir freuen uns sehr, dass innerhalb kürzester Zeit nach Versand des Angebots zum Anlegen von Ernteverzichtsstreifen bereits die Maximalfläche für dieses Jahr erreicht ist! So können 2025 auf insgesamt ca. 30 Hektar im Landkreis Würzburg Ernteverzichtsstreifen angelegt werden. Das sind zwar 50% weniger als beispielsweise 2024, aber wichtige Flächen mit belegten Hamstervorkommen der vergangenen Jahre können somit gesichert werden. Vielen Dank an unsere Landwirte im Landkreis Würzburg, gemeinsam für den Feldhamsterschutz tätig zu werden.

Auch im angrenzenden Mittelfranken arbeitet der LPV Würzburg mit Landwirten für den Feldhamsterschutz zusammen und kann 2025 auf ca. 3 Hektar Ernteverzichtsstreifen feldhamsterfreundlich bewirtschaften.

Wir hoffen auf weiterhin gute Nachrichten für eine Fortsetzung des Artenschutzes für den kleinen Nager. So hat der Feldhamster in Bayern weiterhin eine Chance zu überleben!

 

Übrigens: der Feldhamster ist nachtaktiv und somit selten auf den Flächen für uns zu sehen. Wie das aussieht, wenn er im Dunklen aus dem Bau an die Oberfläche kommt und sich die Backen mit Nahrung füllt – schauen Sie sich das Video an. Vielen Dank an Annja Herrmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim für die Zurverfügungstellung der Aufnahmen.

 

Hier lesen Sie mehr über den so wichtigen Feldhamsterschutz …

 

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Der Landschaftspflegeverband

Wir pflegen und gestalten – mit Gleichgesinnten vor Ort – unsere Landschaft für Mensch und Natur.

Natur- und Landschaftspflege

Kernaufgabe unseres gemeinnützigen Verbandes ist die Pflege der mainfränkischen Kulturlandschaft, die wir nachhaltig schützen und erhalten möchten.

Dazu gehören Maßnahmen wie Feldgehölz-, Hecken- und Saumpflege, Erhaltung lichter Waldränder oder Offenhaltung von Trockenstandorten …

Mit dem Wandel der Politik kommen stets neue Aufgaben hinzu, wie tiergerechte Beweidung oder Information der Öffentlichkeit durch Veranstaltungen und Führungen.


Unser Team (auf dem Foto von links nach rechts)

  • Simone Heim (Geschäftsführerin)
  • Heiko Lanig
  • Christiane Brandt
  • Niels Kölbl

 

LPV intern

Der LPV wurde 1999 gegründet. Die Satzung des Vereins wurde 2024 angepasst und bei der Mitgliederversammlung im März verabschiedet.

 

Satzung 2024
Beitragsordnung 2024

Vorstand

Unsere neunköpfige Vorstandschaft setzt sich aus je drei Vertretern der Kommunalpolitik, des Naturschutzes und der Landwirtschaft zusammen. Diese Drittelparität ist ein wesentliches Merkmal aller Landschaftspflegeverbände und gewährleistet einen Interessensausgleich zwischen den drei Gruppen.

Das neue Vorstandsgremium wurde am 6. Mai 2024 für 5 Jahre im Rahmen unserer Mitgliedversammlung gewählt.

Vorsitz
Vorsitzender Landrat Thomas Eberth
Stellvertretender 1. Vorsitzender Michael Stolzenberger (BBV)
Stellvertretender 2. Vorsitzender Marc Sitkewitz (LBV)

Vertreter der Kommunen
Bürgermeister Waldemar Brohm (Margetshöchheim)
Kreisrat Hans Fiederling

Vertreter der Landwirtschaft
Werner Kuhn
Jochen Deppisch

Vertreter der Naturschutzverbände
Hubert Marquart (LBV)
Ulrike Kämmerer (BJV)

Kommunikation und Beratung

Wie alle Landschaftspflegeverbände sind auch wir ein Zusammenschluss aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Kommunalpolitik. Sie finden uns  im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg.

Nicht nur viele Gemeinden, auch Einzelpersonen und Verbände sind Mitglieder und helfen uns bei unseren Vorhaben.

Vor allem Gemeinden, Behörden und Landwirte nehmen unseren kompetenten Beratungsservice gerne in Anspruch und setzen zusammen mit dem Landschafts-
pflegeverband innovative Ideen in zahlreichen Projekten um.

Wir stehen für konstruktiven Austausch mit Behörden, Kommunalpolitik, Öffentlichkeit und Medien: langfristig, sachverständig und lösungsorientiert. 

Naturschutz durch Landwirte

Wo immer möglich beauftragen wir ortsansässige Landwirte mit den Landschaftspflegearbeiten. Viele Landwirte, die mit uns zusammen arbeiten, konnten sich dadurch für ihren Betrieb ein zusätzliches Standbein schaffen. Damit können sie Einkommensschwankungen infolge schlechter Preise für landwirtschaftliche Produkte besser abfedern.

Wegen Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind wir vom Finanzamt Würzburg als gemeinnützig anerkannt.

Mitglieder

Unsere Mitglieder kommen aus den Bereichen Landwirtschaft, Kommunen und Naturschutz.

Viele Landwirte unterstützen den LPV durch aktiven Einsatz in der Landschaftspflege und bleiben auch nach Beendigung ihrer Pflegetätigkeiten unserem Verein als Mitglieder treu.

Von 52 Gemeinden im Landkreis nutzen derzeit 36 Mitgliedsgemeinden unser Angebot bei Beratung und praktischer Durchführung von Landschaftspflegearbeiten.

Nicht zuletzt helfen uns auch viele Privatpersonen und Naturschutzverbände durch ihre Mitgliedschaft die Idee der Landschaftspflegeverbände in der Praxis umzusetzen.

Sie können unsere Arbeit durch eine gemeinnützige Spende einfach und direkt unterstützen. Oder werden sie einfach Mitglied im Landschaftspflegeverband und arbeiten sie mit uns zusammen für den Erhalt unserer Kulturlandschaft.

Unsere Ziele

Der Landschaftspflegeverband hilft bei der Nutzung und Pflege für eine abwechselungsreiche Landschaft. Dadurch sichert er die Existenz vieler Tier- und Pflanzenarten und erhöht damit die biologische Vielfalt.

Die mainfränkische Landschaft aus Äckern, Weiden, Wiesen, Weinbergen, Streuobst, Hecken und Wäldern ist eine Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten durch die Bewirtschaftung des Menschen geprägt wurde. Eine unterschiedliche und kleinteilige Landnutzung brachte eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielfältigen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere hervor. Eine enorme biologische Vielfalt war noch vor 100 Jahren durch die landwirtschaftliche Nutzung überall zu finden. Heute ist diese Strukturvielfalt nur noch kleinflächig erhalten wie z.B. am Trockenhang bei Burgerroth und Kleinochsenfurt oder die Streuobstwiesenbereiche um Margetshöchheim und Erlabrunn.

In der Landwirtschaft generell und auch im Landkreis Würzburg hat es mit der Industralisierung der Landwirtschaft (Beginn etwa vor 200 Jahren) tiefgreifende Veränderungen gegeben und eine Landschaftsentwicklung wird auch künftig stattfinden. Viele Lebensräume sind heute durch Nutzungsaufgabe gefährdet, da sich eine Bewirtschaftung nicht mehr lohnt. Ohne Nutzung oder Pflege fallen diese Flächen brach und entwickeln sich langfristig zu Wald. Bunte Wiesen mit Hecken, Weinberge mit Trockenmauern und blühende Obstbäume verschwinden aus unserer Landschaft.

Gleichzeitig wird die Agrarlandschaft intensiver, großflächiger und mit immer weniger Kulturen genutzt. Dadurch können Tierarten der Feldflur wie Hase, Hamster und Lerche kaum noch überleben.

Deshalb setzt sich der Landschaftspflegeverband für die naturschutzgerechte und zukunftsfähige Pflege dieser Lebensräume ein. Er übernimmt dabei auch Aufträge von Gemeinden und Naturschutzbehörden zur Durchführung von Landschaftspflegearbeiten. Gleichzeitig werden durch die enge Zusammenarbeit des Verbandes mit den Landwirten Verbesserungen in der Agrarlandschaft geschaffen, die der Verpflichtung zur Erhaltung einer artenreichen Kulturlandschaft entgegenkommen.

Veranstaltungen

Begleiten Sie uns auf interessante Wanderungen und Naturentdeckungen oder buchen Sie praktische Kurse wie z.B. im Juli unseren "Sensenkurs - Mähen und Dengeln für den Hausgebrauch".

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Artenschutz

Aus der Natur- und Landschaftspflege entwickelte sich ein spezieller Schutz von ökologischen Nischen.

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Lebensräume

Hier stellen wir ihnen unterschiedliche Lebensräume und unsere Biotop-Pflege in der Region Würzburg vor.

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Beweidung

Im Naturschutz gilt die Beweidung auch heute noch als wichtigste Nutzungs- und zugleich Pflegeform.

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Streuobst

Durch Rekultivierung von brachen Obstbaumflächen und Neupflanzungen, erhalten und erneuern wir den »Lebensraum Streuobstwiese« .

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Biodiversität

Der Begriff Biodiversität bedeutet übersetzt „die Vielfalt des Lebens“ – der Lebensräume, der Pflanzen und der Tiere.

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